Meine Kochbuchsammlung wächst ständig, obwohl der Platz dafür sehr begrenzt ist. Nicht nur bei Abstechern in die Buchhandlung bin ich extrem gefährdet ein weiteres Exemplar nach Hause zu bringen. Ich lasse mir sie auch gerne zum Geburtstag oder Weihnachten schenken. Ab und an “leihe” ich mir das eine oder andere aus dem Schrank meiner Mutter… und so werden es immer, immer mehr. Dabei habe ich einige Lieblinge, aus denen ich noch längst nicht alle mit Post Its markierten Gerichte nachgekocht habe (und das werde ich vermutlich auch nie schaffen). Neulich hab ich ein Kochbuch zur Hand genommen, dass schon seit vielen Jahren in meinem Besitz ist (es war eines der ersten, die in mein Regal einziehen durfte). Tim Mälzers Born to cook II. Und obwohl ich daraus schon viel Feines nachgekocht habe lag es lange unbeachetet im Regal. Besonders lecker fand ich damals schon das lauwarme Lachs-Carpaccio, mit gebratenen Kartoffelwürfeln, Birne und Raddichio (obwohl wir eigentlich keine Fans von Obst in nicht süßen Gerichten sind). Beim Durchblättern ist mir einiges aufgefallen, das ich bald (noch)mal ausprobieren möchte. Genau deswegen lohnt es sich doch immer “alte” Kochbücher und -zeitschriften mal wieder zur Hand zu nehmen. Sie kommen einem dann oft vor, als wären sie ganz neu. Das Lachs-Carpaccio gabs dann gleich bei nächster Gelegenheit für meine Brüder. Es war so gut wie ich es in Erinnerung hatte und musste undbedingt gleich auf den Blog.
Die unterste Schicht besteht bei mir aus geräucherten Lachsscheiben (im Original wird zur Hälfte roher Lachs in feine Scheiben geschnitten und auf der Platte drapiert). Diese werden dann mit einem simplen Dressing aus grobem Senf, Olivenöl, Limettensaft und Honig beträufelt. Kartoffel- und Birnenwürfelchen mit Radicchiostreifen darauf verteilen und mit einem Schnittlauch-Sahnedressing toppen.
Ein einfaches und schnell gemachtes Essen, dass aufwendiger aussieht als es tatsächlich ist und dabei wirklich idiotensicher. Also eine prima Vorspeise wenn man Gäste erwartet oder für ein Buffet. Dazu Baguette oder Ciabatta.
- 2 große Kartoffeln
- 10 EL Olivenöl
- 1 Birne (im Original 2 Birnen)
- 600 g Räucherlachs in Scheiben (im Original 300 g frisches Lachsfilet und 300 g Räucherlachs)
- 2 EL Limettensaft
- 2-3 EL Honig
- 3 TL grober Senf
- 1 kleiner Radicchio
- 100g Schlagsahne
- Salz und Pfeffer
- 1 Bund Schnittlauch
Zubereitung:
1. Kartoffeln schälen und in kleine Würfelchen (1/2 cm Kantenlänge) schneiden. In 4 EL Olivenöl 8-10 Minuten in einer Pfanne anbraten. Birne (mit Schale) in kleine Würfelchen schneiden und für 2 Minuten zu den Kartoffeln geben.
2. Inzwischen den Lachs auf einer Platte schichten. Aus dem Limettensaft, 6 EL Olivenöl, Honig und Senf ein Dressing rühren und über den Lachs geben.
Für 5 Minuten im 150 Grad heißen Ofen erwärmen. Das habe ich dieses Mal nicht gemacht, weil ich nur Räucherlachs verwendet habe. Bei rohem Fisch würde ich die Platte aber schon kurz in den Ofen schieben.
3. Geputzten Radicchio in feine Streifen schneiden. Kurz vor dem Servieren unter die Kartoffeln mischen.
4. Sahne kurz aufkochen, (wenig) salzen und pfeffern. Geschnittenen Schnittlauch dazugeben.
5. Die Kartoffel-Birnen-Radicchio-Mischung über den Lachs geben und die Schnittlauchsahne darüber verteilen.